Unser Fritz Open 2023: tolles Wetter, Überraschungssieger und Teilnehmerrekord

Gestern ging das alljährliche Unser Fritz Open zu Ende. Unterteilt in ein offenes Turnier (Open) verbunden mit der Einzelmeisterschaft des Schachverbands Ruhrgebiet und ein B-Turnier mit Teilnehmerbeschränkung auf Spieler unter 1700 DWZ (Basic) nahmen 133 Schachspieler teil – ein Rekord. Bei bestem Wetter wurde traditionell über Fronleichnam von Mittwoch bis Sonntag „geschacht“. Den Titel im Open sicherte sich überraschend Kemal Bashirov aus der Ukraine, der für die Sportvereinigung Sterkrade-Nord spielt. Mit 5,5 Punkten setzt er sich ungeschlagen vor seinem Vereinskollegen Florian Stricker durch, der durch einen Sieg in der letzten Partie an Brett 1 gegen den bisherigen Spitzenreiter Andrej Golovnaj (Ukraine, Bochumer SV 02) vorbeizog. Highlight für Stricker war sicherlich der Sieg gegen Großmeister Daniel Hausrath in Runde 5. Dritter im Open wurde Sascha Mohaupt aus Wermelskirchen, vor Golovnaj und Matthias Hahn (SV Bochum Linden-Dahlhausen). Die Frauen-Meisterschaft sicherte sich Angelika Schulz (SV Erkenschwick). Bemerkenswert: unter den Preisträgern befindet sich kein Träger eines FIDE-Titels. Bester Unser-Fritzer wurde Erik Lindstädt mit 3 Punkten auf Rang 35, punktgleich direkt vor Andreas Prang.

Ganze 23 Unser Fritzer nahmen hingegen im Basic teil, viele von ihnen spielten ihr erstes Turnier überhaupt. Hervorzuheben sind hier Yusuf Otuk, der sich mit 3,5 Punkten den Ratingpreis in der Kategorie unter 1100 DWZ-Punkten sicherte, und Dilshaan Singh-Dehne, welcher mit 4,5 Punkten in der Gruppe unter 1500 Punkten siegte und als 16. bester Spieler unserers Vereins wurde. Auch dabei war wieder „Mr. Unser Fritz Open“ Sebastian Fernkorn, der bislang jede Ausgabe mitspielte und mit 3,5 Punkten den 42. Platz belegte  Den Gesmatsieg im Basic holte sich Dr. Lukas Köhler aus Annen mit bärenstarken 6,5 von 7 möglichen Punkten. Nico Rychlak (SV Erkenschwick) und Andreas Klein (SC Buer-Hassel) komplettierten das Podium. Beste Frau wurde Alina Lyanguzova aus der Ukraine als Vierte.

Wir wollen uns hier nochmal im Rahmen des Vereins bei allen Spielern für das faire und spannende Turnier, insbesondere aber bei allen ehrenamtlichen Helfern bedanken. Ohne euch könnte das Turnier niemals stattfinden!

Klasse knapp gehalten

Zweite schafft hauchdünn den Klassenerhalt.

Zwar verloren wir Anfang Mai 2023 auch das letzte Saisonspiel gegen SV Hattingen 1, aber es reichte knapp zum Klassenerhalt. Tabelle: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2022/4285/tabelle/

Am Ende sind wir punktgleich mit Springer Bochum 1, aber einen Brettpunkt besser. Unser Konkurrent gewann sein letztes Saisonspiel mit 4,5:3,5, während wir mit dem gleichen Ergebnis verloren.

Während des Mannschaftskampfes sah es zwischendurch  aber schon mal düsterer aus. Franz machte schnell remis, obwohl es anfangs den Eindruck machte, er könne mit Weiß seinen Gegner auseinanderspielen. Stefan folgte mit den schwarzen Steinen bald mit demselben Ergebnis. Durch Unachtsamkeit drohte ihm, die Qualle zu verlieren, aber taktische Möglichkeiten standen ihm zur Seite. Sein Gegner hätte zwei Türme für die Dame gewinnen können, aber darauf ließ er sich nicht ein.

Weil ich zuletzt mehrfach äußerst fahrlässig Punkte liegen ließ und daher völlig verunsichert war, lehnte ich zwar in besserer Stellung das erste Remisangebot meines Kontrahenten ab, bot aber kurz danach selbst Remis an, was angenommen wurde.

Allerdings sah es an den anderen Brettern nicht zuversichtlich aus. Es dauerte dann auch nicht lange, bis Günter verlor. Uli und Luca mussten jeweils die Qualität geben, hatten aber einen oder zwei Bauern als Ausgleich. Bei Dirk sah es nach remis aus und Ernsts Gegner hatte zwei Freibauern gebildet, die zwar nicht verbunden, aber doch so stark waren, dass sie für den Sieg reichten.

Doch plötzlich griff Lucas Gegner fehl und ermöglichte ihm eine Damengabel, die ohne Kompensation einen Springer gewann. Irgendwie erinnerte das an meine eigene Partie gegen Springer Bochum. Damals dachte ich noch, dass in dieser Klasse so etwas nur ich bringen könnte… Jedenfalls fuhr Luca den vollen Punkt ein.

Uli und Dirk machten jeweils remis und damit stand die knappe Niederlage fest und das bange Warten auf die Ergebnisse der anderen Spiele begann. Irgendwann am späten Abend liefen die Ergebnisse der Abstiegskonkurrenten im Ergebnisportal ein und wir hatten die Gewissheit: Auch wenn es sehr eng war, wir haben die Klasse gehalten 🙂

Viele Grüße
Rainer

Zweite verpasst Klassenerhalt

Letzten Sonntag (23.04.23) traten wir bei SK Germania Kupferdreh 2 an. Ausgangsposition vor Beginn des Mannschaftskampfes: Uns reicht 1 Punkt
für den Klassenerhalt. Auch unser Gegner, der am vorangegangenen Spieltag gegen Wattenscheid 4
verlor, brauchte noch Punkte gegen den Abstieg.

Nach 30 Minuten, in denen ich meinen Gegner schwindlig gespielt hatte – allerdings nur in Gedanken – gingen wir 1:0 in Führung: Ich gewann
kampflos 😉

Damit hätte ich die Chance gehabt, weil noch keine Regenschauer unterwegs waren und ich mit dem E-Bike angereist war, mir zwischendurch
etwas die Überruhr-Halbinsel anzugucken, um zur entscheidenden des Mannschaftskampfes wieder zurück im Spielsaal zu sein.

Doch dann ging bereits nach an Günters Brett nach 13 Zügen, die relativ schnell gespielt wurden, die Post ab! Sein Gegner opferte mit einem Einschlag auf h6 einen Läufer, aber Günter blieb cool und fand unorthodoxe Lösungen, die ihm Vorteil sicherten. Immer wieder verblüffte er mit taktischen Feinheiten, bis sein Gegner sich gezwungen sah, eine zweite Leichtfigur zu opfern. Nun hätte Günter einfach nur auf Abtausch
spielen müssen und an einer Stelle hatte er die Chance, durch Rückgabe eines Springer gegen einen Bauern eine Gewinnstellung zu erhalten. Doch er überspannte den Bogen und verkomplizierte die Partie noch mehr, bis von ihm selbst zahlreiche Figuren hingen und letztendlich alles
zusammenbrach und er noch verlor.

Unmittelbar im Anschluss trat Ulis Partie in den Fokus. Lange Zeit sah es dort ausgeglichen aus, bis sein Gegner seinen f-Bauern und dann die Qualität opferte, damit allerdings einen nicht zu stoppenden Angriff einleitete. Da passte wirklich alles und so was habe ich in unserer Klasse bislang noch nicht gesehen! Uli kämpfte verzweifelt, aber es warnichts mehr zu retten. Ihm brach ein Bauer nach dem anderen weg und nach knapp über 40 Zügen musste er aufgeben. Auch die Rückgabe der Qualität half nicht mehr. Das war ein faszinierender Angriff, Glückwunsch und Respekt an Jürgen Richter für so einen überzeugenden Angriffswirbel!

Franz (wie fast immer mit Schwarz) ließ sich nicht überrumpeln und machte souverän remis. Martin und sein Gegner spiegelten sich lange Zeit und keiner konnte einen entscheidenden Vorteil erzielen, so dass auch dort die Punkte geteilt wurden. Etwas länger dauerte es bei Dirk, dessen Gegner noch den Ausgang von Günters Partie abwartete – ebenfalls remis.

Ernst fuchtelte bereits nach wenigen Zügen mit seiner Dame herum und handelte sich dadurch Entwicklungsrückstand ein. Davon erholte er sich nicht mehr und sein Kontrahent konnte einen souveränen Sieg einfahren. Peter war um Initiative bemüht und versuchte mit Weiß in Vorteil zu kommen, konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen. Zudem hatte er am Ende die schlechtere Bauernstruktur. Dennoch sah es für mich nach einem Remis aus. Das Angebot dazu lehnte sein Gegner aber ab und nachdem der Mannschaftskampf schon längst entschieden war und die meisten Protagonisten bereits den Heimweg angetreten hatten, verlor Peter doch noch.

Damit verloren wir mit 2,5 : 5,5, aber aus Zuschauersicht war es höchst interessant. 
Nun müssen wir im letzten Saisonspiel gegen SV Hattingen 1 mindestens einen Punkt holen oder Glück haben, dass die anderen Matches zu unseren
Gunsten ausgehen.

Viele Grüße,
Rainer