SV Unser Fritz 2 – SF Essen-Werden 3 3:5
Leider mussten wir kurzfristig auf Peter verzichten, der sich am Samstag mit Corona abmeldete. Mit Marco konnte ich aber schnell Ersatz finden.
Ernst beendete als Erster seine Partie mit einem soliden Remis mit den schwarzen Steinen. Anschließend gerieten wir bereits in Rückstand, denn Martin musste aufgeben, nachdem er einen Turm eingestellt hatte. Im 25. Zug hatte sein Gegner noch übersehen, eine Leichtfigur zu gewinnen.
Durch Peters Ausfall musste sich Franz kurzfristig umstellen, weil er ein Brett aufrückte und statt einen Angriffswirbel mit Weiß vom Stapel zu lassen, musste er sich nun mit Schwarz verteidigen. Das gelang ungefährdet und souverän, allerdings nur mit einem halben Punkt statt mit einem Sieg.
Marco musste sich als Weißer mit Skandinavisch auseinandersetzen und wählte eine Variante, mit der ich mich nicht wohlgefühlt hätte. Er tauschte so ab, dass sein Gegner die Damen tauschen konnte und ihm gleichzeitig das Rochaderecht genommen wurde. Interessant wäre 5. Df3 gewesen. Schwarz hätte den Einschlag auf f7 verhindern müssen und dann hätte Marco überlegen können, ob der den gegnerischen Springer auf c3 mit einem der Bauern oder der Dame schlägt. Nach der Partiefortsetzung war er zum Reagieren gezwungen, führte die Partie aber ungefährdet zum Remis.
Bei Dirk sah es zunächst gut aus. Sein Gegner spielte sehr passiv, aber immerhin solide. Vielleicht hätte Dirk im 19. Zug mit f4 hebeln sollen. Er hatte mit Weiß deutlichen Raumvorteil und von Schwarz standen zwei Leichtfiguren auf der Grundreihe. Er fand aber nicht den richtigen Weg, den leichten Stellungsvorteil auszunutzen und so endete diese Partie ebenfalls remis.
Auch ich konnte meinen Anzugsvorteil nicht umsetzen. Zwischendurch drohte sogar, dass die Initiative auf Schwarz überging. Durch Aktivität am Damenflügel konnte ich aber wieder ausgleichen und sicherte mir zudem die c-Linie. Allerdings hatte mein Gegner noch das Läuferpaar und irgendwie kompensierten sich die Ungleichgewichte. Vielleicht hätte ich durch ein Qualitätsopfer in Vorteil kommen können, aber in meiner momentanen schachlichen Verfassung probierte ich das lieber nicht aus. Wäre mit ziemlicher Sicherheit nach hinten losgegangen, selbst wenn der
Ansatz der richtige gewesen wäre. Ihr ahnt es bereits: Das nächste Unentschieden war perfekt.
Damit waren nur noch Uli und Günter im Rennen. Allerdings sah es bei Günter so aus, dass er ums Remis kämpfen musste. Uli fügte seinem Gegner zwischendurch einen Doppelbauern zu, aber das reichte nicht aus, um auf die Siegerstraße zu gelangen. Nachdem der Doppelbauer wieder aufgelöst werden konnte, wurde auch an jenem Brett ein Remis vereinbart.
Da Günter schlechter stand, bot auch er dieses Ergebnis an, aber sein Gegenüber wollte unbedingt seinen Vorteil in einen Sieg ummünzen, was zwar seine Zeit dauerte, weil Günter bravourös dagegen hielt, aber am Ende gelang.
Nach den ersten vier Mannschaftskämpfen müssen wir ein ernüchterndes Fazit ziehen: Wir stehen immer noch mit leeren Händen da. Allerdings stehen noch 5 Matches gegen Gegner aus, die allesamt mit uns in der unteren Tabellenhälfte stehen, abgesehen vom letzten Spiel gegen Hattingen 1. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir seltsame Serien hinlegen. Weiter geht es allerdings erst nächstes Jahr im Februar. Vielleicht starten wir ja dann eine Siegesserie… Bislang haben wir jedenfalls unter Wert gespielt.
Mit schachlichen Grüßen,
Rainer
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