Bevor es los ging mit den Partien, musste erst mal ein Spielort gefunden werden. Denn im großen Saal fand eine Veranstaltung statt (von der werden wir später noch hören) und für den kleineren Raum oben, war kein Schlüssel da. Also ab in den Keller, Tische aufgebaut, Stühle richtig hingestellt, Getränkekasten runtergeholt. Noch mal durchgezählt. Jau, alle waren erschienen. Wir waren vollzählig (ich kannte zu dem Zeitpunkt nur Nils, den „Mann“schaftführer, und Günter von Brett 1, Gheyth hatte sich mir später vorgestellt. Er ist Araber und jüngster in der Geschwisterreihe).
In der Erwartung, dass ich heute mit weiß spielen könnte, war meine Stimmung gut. Doch in der „Mann“schaftsaufstellung, päng, bekam ich das 5. Brett zugewiesen und hatte damit schwarz.
Ja, wer jetzt zu recht auf einen Spielbericht hofft, der hat falsch gehofft. Obwohl ich während der Partie öfter aufgestanden bin, mag ich die Bewertung zu den einzelnen Spielen nicht kommentieren, da mir die Kompetenz und der Überblick dazu fehlt (bin halt ein kleines Licht). Nebensächlichkeiten im Schach spielen eben auch eine Rolle. Und zu diesen Randbemerkungen, mache ich so meine Notizen. Was nicht heißt, dass ich nun garnichts zu den einzelnen Brettern sagen möchte. Aber dazu etwas weiter unten. Doch waren die Geräusche (ein lustiges Tanzen?) vom 1. Stock (s.o.) schon sehr laut zu hören (je näher man ins Endspiel kommt (wenn man dahin kommt), desto eindringlicher hört man sie.
Ein blick auf die Bretter zeigte, dass sich hier keine Endspieldramen (also wenige Bauern und so) abspielten. Bemerkt hatte ich, dass der jüngste, Gheyth, als erster gewonnen hatte. Ich vermute sein Gegner ging in dem Angriffssturm von Gheyth unter. Toll gespielt! Und als ich aufstand, mit guter Laune, hatte das sechste Brett verloren. Julia hatte einfach zu schnell gespielt. Hatte so manchen Vorteil nicht weiter verwertet. Nils spielte da noch als Günter, nebenan, Brett 1, auch gewonnen hatte. Die Stellung von Günter sah mehr wie remis aus, doch Günter erwirkte einen Vorteil, so dass der Punkt zuhause blieb (und bei günter). Brett 4 (man verzeihe mir, auch diesen Namen habe ich nicht behalten), (jetzt nicht schon wieder diese leidigen Gedächtnismodelle heran holen oder Erklärungen, wieso ich keine Namen behalte) gewann ebenfalls. Und wie spielte jetzt Nils? Nach eigenen Angaben, hatte er früh einen Turm verschenkt, aber die Partie letztendlich nicht verloren. Hatte er gewonnen? 2 seiner Bauern standen eindrucksvoll auf des Gegners 6. und 7. Reihe. Sowas sieht sich von außen sehr eindrucksvoll an. Nur wenn man selbst ziehen muss, sieht das schon wieder ganz anders aus. Nils spielte also remis, was ich nicht so ganz verstanden habe. Aber dies ist die bekannte Außenwahrnehmung (gibts das Wort überhaupt?). Der außenstehende sieht es anders. Ich selbst kenne dieses Gefühl eines Spielers, richtig zu ziehen auch sehr genau. Ein falscher Zug und du bist ein Looser. Der richtige Zug? „War doch klar, dass der Zug gewinnt“ sagen dann die fachkundigen Zuschauer).
Es ging gut aus. Die „Mann“schaft hatte gewonnen.
