Zweite verpasst Klassenerhalt

Letzten Sonntag (23.04.23) traten wir bei SK Germania Kupferdreh 2 an. Ausgangsposition vor Beginn des Mannschaftskampfes: Uns reicht 1 Punkt
für den Klassenerhalt. Auch unser Gegner, der am vorangegangenen Spieltag gegen Wattenscheid 4
verlor, brauchte noch Punkte gegen den Abstieg.

Nach 30 Minuten, in denen ich meinen Gegner schwindlig gespielt hatte – allerdings nur in Gedanken – gingen wir 1:0 in Führung: Ich gewann
kampflos 😉

Damit hätte ich die Chance gehabt, weil noch keine Regenschauer unterwegs waren und ich mit dem E-Bike angereist war, mir zwischendurch
etwas die Überruhr-Halbinsel anzugucken, um zur entscheidenden des Mannschaftskampfes wieder zurück im Spielsaal zu sein.

Doch dann ging bereits nach an Günters Brett nach 13 Zügen, die relativ schnell gespielt wurden, die Post ab! Sein Gegner opferte mit einem Einschlag auf h6 einen Läufer, aber Günter blieb cool und fand unorthodoxe Lösungen, die ihm Vorteil sicherten. Immer wieder verblüffte er mit taktischen Feinheiten, bis sein Gegner sich gezwungen sah, eine zweite Leichtfigur zu opfern. Nun hätte Günter einfach nur auf Abtausch
spielen müssen und an einer Stelle hatte er die Chance, durch Rückgabe eines Springer gegen einen Bauern eine Gewinnstellung zu erhalten. Doch er überspannte den Bogen und verkomplizierte die Partie noch mehr, bis von ihm selbst zahlreiche Figuren hingen und letztendlich alles
zusammenbrach und er noch verlor.

Unmittelbar im Anschluss trat Ulis Partie in den Fokus. Lange Zeit sah es dort ausgeglichen aus, bis sein Gegner seinen f-Bauern und dann die Qualität opferte, damit allerdings einen nicht zu stoppenden Angriff einleitete. Da passte wirklich alles und so was habe ich in unserer Klasse bislang noch nicht gesehen! Uli kämpfte verzweifelt, aber es warnichts mehr zu retten. Ihm brach ein Bauer nach dem anderen weg und nach knapp über 40 Zügen musste er aufgeben. Auch die Rückgabe der Qualität half nicht mehr. Das war ein faszinierender Angriff, Glückwunsch und Respekt an Jürgen Richter für so einen überzeugenden Angriffswirbel!

Franz (wie fast immer mit Schwarz) ließ sich nicht überrumpeln und machte souverän remis. Martin und sein Gegner spiegelten sich lange Zeit und keiner konnte einen entscheidenden Vorteil erzielen, so dass auch dort die Punkte geteilt wurden. Etwas länger dauerte es bei Dirk, dessen Gegner noch den Ausgang von Günters Partie abwartete – ebenfalls remis.

Ernst fuchtelte bereits nach wenigen Zügen mit seiner Dame herum und handelte sich dadurch Entwicklungsrückstand ein. Davon erholte er sich nicht mehr und sein Kontrahent konnte einen souveränen Sieg einfahren. Peter war um Initiative bemüht und versuchte mit Weiß in Vorteil zu kommen, konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen. Zudem hatte er am Ende die schlechtere Bauernstruktur. Dennoch sah es für mich nach einem Remis aus. Das Angebot dazu lehnte sein Gegner aber ab und nachdem der Mannschaftskampf schon längst entschieden war und die meisten Protagonisten bereits den Heimweg angetreten hatten, verlor Peter doch noch.

Damit verloren wir mit 2,5 : 5,5, aber aus Zuschauersicht war es höchst interessant. 
Nun müssen wir im letzten Saisonspiel gegen SV Hattingen 1 mindestens einen Punkt holen oder Glück haben, dass die anderen Matches zu unseren
Gunsten ausgehen.

Viele Grüße,
Rainer

Der SV Unser Fritz wünscht frohe Festtage

Liebe Unser Fritzler,

Im Namen des Vereins bedankt sich der Vorstand für volle Vereinsabende, helfende Hände, geteilte Siege und Verluste, Kinderlächeln, Reiseerfahrungen und hitzige Partien im Jahr 2022. Kommt mit Entspannung ins neue Jahr und findet euch umgeben von Familie und eure Erwartungen übertroffen.

Zweite muss weitere Niederlage einstecken

SV Unser Fritz 2 – SF Essen-Werden 3 3:5

Leider mussten wir kurzfristig auf Peter verzichten, der sich am Samstag mit Corona abmeldete. Mit Marco konnte ich aber schnell Ersatz finden.

Ernst beendete als Erster seine Partie mit einem soliden Remis mit den schwarzen Steinen. Anschließend gerieten wir bereits in Rückstand, denn Martin musste aufgeben, nachdem er einen Turm eingestellt hatte. Im 25. Zug hatte sein Gegner noch übersehen, eine Leichtfigur zu gewinnen.
Durch Peters Ausfall musste sich Franz kurzfristig umstellen, weil er ein Brett aufrückte und statt einen Angriffswirbel mit Weiß vom Stapel zu lassen, musste er sich nun mit Schwarz verteidigen. Das gelang ungefährdet und souverän, allerdings nur mit einem halben Punkt statt mit einem Sieg.
Marco musste sich als Weißer mit Skandinavisch auseinandersetzen und wählte eine Variante, mit der ich mich nicht wohlgefühlt hätte.  Er tauschte so ab, dass sein Gegner die Damen tauschen konnte und ihm gleichzeitig das Rochaderecht genommen wurde. Interessant wäre 5. Df3 gewesen. Schwarz hätte den Einschlag auf f7 verhindern müssen und dann hätte Marco überlegen können, ob der den gegnerischen Springer auf c3 mit einem der Bauern oder der Dame schlägt. Nach der Partiefortsetzung war er zum Reagieren gezwungen, führte die Partie aber ungefährdet zum Remis.
Bei Dirk sah es zunächst gut aus. Sein Gegner spielte sehr passiv, aber immerhin solide. Vielleicht hätte Dirk im 19. Zug mit f4 hebeln sollen. Er hatte mit Weiß deutlichen Raumvorteil und von Schwarz standen zwei Leichtfiguren auf der Grundreihe. Er fand aber nicht den richtigen Weg, den leichten Stellungsvorteil auszunutzen und so endete diese Partie ebenfalls remis.
Auch ich konnte meinen Anzugsvorteil nicht umsetzen. Zwischendurch drohte sogar, dass die Initiative auf Schwarz überging. Durch Aktivität am Damenflügel konnte ich aber wieder ausgleichen und sicherte mir zudem die c-Linie. Allerdings hatte mein Gegner noch das Läuferpaar und irgendwie kompensierten sich die Ungleichgewichte. Vielleicht hätte ich durch ein Qualitätsopfer in Vorteil kommen können, aber in meiner momentanen schachlichen Verfassung probierte ich das lieber nicht aus. Wäre mit ziemlicher Sicherheit nach hinten losgegangen, selbst wenn der
Ansatz der richtige gewesen wäre. Ihr ahnt es bereits: Das nächste Unentschieden war perfekt.
Damit waren nur noch Uli und Günter im Rennen. Allerdings sah es bei Günter so aus, dass er ums Remis kämpfen musste. Uli fügte seinem Gegner zwischendurch einen Doppelbauern zu, aber das reichte nicht aus, um auf die Siegerstraße zu gelangen. Nachdem der Doppelbauer wieder aufgelöst werden konnte, wurde auch an jenem Brett ein Remis vereinbart.
Da Günter schlechter stand, bot auch er dieses Ergebnis an, aber sein Gegenüber wollte unbedingt seinen Vorteil in einen Sieg ummünzen, was zwar seine Zeit dauerte, weil Günter bravourös dagegen hielt, aber am Ende gelang. 
Nach den ersten vier Mannschaftskämpfen müssen wir ein ernüchterndes Fazit ziehen: Wir stehen immer noch mit leeren Händen da. Allerdings stehen noch 5 Matches gegen Gegner aus, die allesamt mit uns in der unteren Tabellenhälfte stehen, abgesehen vom letzten Spiel gegen Hattingen 1. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir seltsame Serien hinlegen. Weiter geht es allerdings erst nächstes Jahr im Februar. Vielleicht starten wir ja dann eine Siegesserie… Bislang haben wir jedenfalls unter Wert gespielt.

Mit schachlichen Grüßen,
Rainer