Nepalesischer „Mario Götze des Schachs“

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Niederländischer Champion aus dem Himalaya hat mit 17 schon viel erlebt / Wunderkind Anish Giri (Foto) wird in Dortmund abgestempelt
 von FM Hartmut Metz, 30. Juli 2011
 
GM Anish Giri In einer Fußballstadt wie Dortmund klebt rasch ein rundes Etikett an einem: Als Wunderkind auf 64 Feldern wird man so eben rasch zum "Mario Götze des Schachs" abgestempelt, auch wenn Anish Giri eher den Vergleich mit dem holländischen Ausnahmekicker Ruud Gullit verdient – schon allein, weil der 17-Jährige einen noch interessanteren Lebenslauf besitzt als der Nationalspieler aus Surinam: nepalesische Wurzeln, in Russland sowie Japan aufgewachsen und inzwischen zweifacher niederländischer Meister – der Erwachsenen wohlgemerkt, die der kleine Giri mit 7,5:1,5 Punkten düpierte und um volle zwei Zähler distanzierte.

„A guada Sau“ genießt die leckeren „Knaller“

Helmut Pfleger kredenzt in seinem neuem Buch die 120 amüsantesten "Zeit"-Schachspalten aus 29 Jahren
 von FM Hartmut Metz, 28. Mai 2011
 
 "A guada Sau frisst alles" hat Helmut Pfleger in einer seiner Schachspalten in der Wochenzeitung "Die Zeit" einmal getitelt. Darin ging es 1995 um das legendäre Zwölf-Stunden-Blitzturnier der Rochade Kuppenheim und einen Spruch des badischen Haudegens Hajo Vatter (Foto links), der die Materialgier zum Credo erhob. "A guada Sau" muss man indes nicht sein, um das neue Buch Pflegers gerne zu verschlingen – schließlich bietet es leichte wie appetitliche Kost für Schach-Gourmets.
 In dem 160 Seiten starken neuen Band "Schach-Zeit-Knaller" präsentiert Edition Olms "die besten 120 amüsanten Aufgaben mit überraschenden Lösungen aus drei Jahrzehnten". Der Untertitel verspricht keineswegs zu viel! Der Münchner, der zu Glanzzeiten zu den besten 40 Spielern auf dem Globus zählte, ist noch mehr ein Großmeister der Fabulierkunst. Dies schlägt sich in jeder der inzwischen fast 1500 Schachspalten nieder, die Pfleger seit dem 5. November 1982 für "Die Zeit" verfasste: Unterhaltsame Geschichten versteht der 67-Jährige wie kein Zweiter mit hübschen Schachaufgaben zu paaren und garniert dies alles mit einer wunderbar blumigen Sprache… weiter

Die Einschläge der Kanonenkugeln erheitern

 Rätselkönig Sam Loyd erfand zahlreiche lustige Geschichten rund um seine Schachprobleme
 von FM Hartmut Metz, 30. April 2011 
 
Sam Loyd gilt als Rätselkönig des 19. Jahrhunderts. Neben unterhaltsamen und dadurch einträglichen Knobeleien schuf der vor 100 Jahren verstorbene Amerikaner vor allem zahlreiche witzige Schachprobleme. Zu den Spezialitäten des findigen Loyd gehörte es so zum Beispiel ab 1877, Buchstaben in einem Schach-Diagramm darzustellen und gleichzeitig waren diese ein Matt-Problem. So illustrierte er die Titelseite des Eröffnungsbuchs von Henry Bird, indem er vier Matt-Aufgaben ersann, bei denen die Spielsteine ein B, I, R und D stilisierten… mehr