So spielte Andreas Prang in Oberhausen

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Bekanntlich nahm unser Vereinsmitglied Andreas Prang am Osteropen in Oberhausen teil. Hier sein Bericht:

1. Runde
In der ersten Runde stellte mein Gegner gleich in der Eröffnung eine Figur ein, die Partie ist daher nicht sonderlich interessant.

2. Runde
Gleiches könnte man auch von meiner Partie in der zweiten Runde mit Weiß gegen IM Gerlef Meins sagen. Gleich in der Eröffnung (Alapin Sizilianisch) hatte Schwarz hier durch den starken Sd5 Ausgleich, und ich suchte dann mit dem fehlerhaften 14. Sc5?! Verwicklungen , die für mich nachteilig waren. In Zeitnot übersah ich zu allem Überfluss noch eine einfache Mattkombination des Gegners. Hier hätte ich meine Haut teurer verkaufen können, auch wenn der Gegner sehr stark ist.

3. Runde: In der dritten Runde hatte ich gegen den Mülheimer Jugendspieler Kevin Schmidt Schwarz und hätte hier in der Eröffnung mit 8… Sg4 sofort Ausgleich erzielen können (Weiß spielt ja in diesen Stellungen zumeist f3, um eben diesem Springerausfall vorzubeugen). Und auch im nächsten Zug wäre dieser Trick noch möglich gewesen. 18. f5!? ist nach Meining des Rechners auch kein klarer Mehrbauer für Schwarz, Weiß hat durchaus Kompensation, wenn er das vom Computer vorgeschlagene 20. e5 gespielt hätte. In der Folge bricht Weiß mit 25. e5? alle Brücken hor sich ab und steht komplett auf Verlust. Eine Parallele meiner Partie gegen Meins, nur diesmal zu meinen Gunsten.

4. Runde: Hier ging es gegen Jugendspieler Leander Hirschberg. In einem Alapin Sizilianer hatte ich diesmal Schwarz. Der Prüfstand für den schwarzen Aufbau ist 6. Sa3! statt des gespielten 6. Le3, und Weiß hätte sich evtl. mit 7. cxd4 zu einem Isolani durchringen sollen. Denn in der Folge finden die weißen Springer keine optimale Aufstellung, Schwarz hat hier zumindest Ausgleich. Im schwarzen Aufbau wäre evtl. 9… Dxd7 nebst …Sc6 noch genauer gewesen. Hier pendelt die Partie lange um den Ausgleich, und ich hätte sicherlich genauer spielen können (13… b6 besser a5, 16… Sf8?! – besser Td7). 24. Sd4? bringt dem Schwarzen leichten materiellen Vorteil, der aber noch nicht spielentscheidend ist. Weiß bekommt danach ein wenig Gegenspiel, greift allerdings mit 33. Df7? fehl und bricht danach moralisch zusammen. (…ähnlich wie ich in meinen Verlustpartien).

 5. Runde: Wieder habe ich Weiß, wieder steht ein Alapin Sizilianer auf dem Brett, und wieder gerate ich schon in der Eröffnung leichten Nachteil. Dazu kommt mein immenser Bedenkzeitverbrauch. Und wieder breche ich in einer nachteiligen, aber noch evtl. doch noch haltbaren Stellung zusammen (29. Lb4?, 33. b3??, 35. Sxd8???). Es dürfte klar sein, woran ich arbeiten muss.

 6. Runde: Ich spiele mit Schwarz in einer Englischen Partie, in der mir der Gegner nach 15. h4 Remis anbietet. Aber seine Eröffnungsbehandlung erschien mir etwas ungenau, und ich will ja vielleicht doch wieder eine Partie gewinnen?! Und tatsächlich komme ich in der Folge positionell leicht in Vorteil, nach 20. Sc3?! hätte ich diesen mit 20.. d4 noch vergrößern können. Weiß behandelt die Stellung weiter nicht optimal, und Schwarz bekommt mit …Dc6 und …f5 einigen Druck auf das weiße Zentrum. Weiß steht deutlich schlechter und bricht nach 34. Te1?? zusammen.

 7. Runde: Wieder habe ich Weiß, es steht mit dem Königsindischen Angriff wieder eine Theorie-Ausweich-Eröffnung auf dem Brett. Und ja, wieder behandle ich die Eröffnung beginnend mit 11. a4? schlecht. Und Überraschung, wieder gerate ich in eine Verluststellung. Wieder hoher Bedenkzeitverbrauch meinerseits. Bevor der Leser einschläft: Diesmal ist Schwarz etwas leichtsinnig und erlaubt es Weiß, alle Brücken hinter sich abzubrechen und mittels eines Läuferopfers einen Gegenangriff auf den schwarzen König zu starten. Leider finde hier nach 28…Da7? nicht den Zug, nach dem der Computer +2.00 für Weiß anzeigt. Allerdings wäre das auch ohne Zeitnot nicht ganz einfach gewesen. Wie der richtige Weg zum Angriff lautet? Nun, hier sei der Leser eingeladen, sich diesen interessanten Angriff mal anzuschauen. 🙂 Die Partie habe leider doch verloren, wieder nicht ohne "Zusammenbruch" (36. Txd3??) – aber es wohl auch so klar verloren gewesen.

 Fazit: Um die 2000 DWZ zu erlangen, ist noch einiges an Arbeit vonnöten, insbesondere an Eröffnungen mit Weiß, Strategie und Zeiteinteilung während der Partie.

Partien

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