Stadtteilzentrum Pluto – ein Schach-Mekka im Herzen des Ruhrgebiets

Pluto_23.06.2012
Stadtteilzentrum Pluto

Es ist noch nicht so lange her, da führte der Schachverein Unser Fritz ein Mauerblümchendasein. In dem kleinen, verrauchten Hinterzimmer einer Kneipe, traf sich eine Handvoll schachbegeisterter Gelegenheitsspieler um – mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit – ihrem Hobby nachzugehen. Diese Zeiten sind seit einigen Jahren vorbei. Als das Stadtteilzentrum Pluto gebaut wurde, begann nämlich auch für die Schachspieler aus Unser Fritz ein neuer Zeitabschnitt.

Schon im Vorfeld der Umbauphase des alten Jugendzentrums an der Wilhelmstraße lud die Stadt interessierte Bürger ein, sich über die Arbeiten zu informieren und eigene Vorstellungen einzubringen – und der SV Unser Fritz war dabei. So langsam entwickelte sich dann eine vertrauensvolle Kooperation zwischen Verein und Stadt. Beide Seiten merkten, dass man sich aufeinander verlassen konnte und so wurden Ideen ausgetauscht, die nicht in verstaubten Akten versanken, sondern realisiert wurden.

Mitte 2008 war es dann soweit, das Stadtteilzentrum Pluto wurde eröffnet – und der SV Unser Fritz war einer der ersten Nutzer. In Absprache mit dem Jugendamt wurden wöchentliche Schachangebote für Jugendliche offeriert. Im Grunde genommen handelte es sich dabei um die Spielabende der Jugendabteilung des SV Unser Fritz, die öffentlich ausgetragen wurden. Somit konnten interessierte Gäste des Stadtteilzentrums hineinschnuppern und man kann sagen, es ist eine richtige Win/Win-Situation, denn das Jugendamt hat ein weiteres Angebot im Programm und der Schachverein kann auf diesem Weg das eine oder andere Mitglied gewinnen.

Aber das war nur der Anfang. In Absprache mit dem Jugendamt wurden seit der Saison 2009/10 die Mannschaftskämpfe (Heimspiele) des SV Unser Fritz im Stadtteilzentrum Pluto ausgetragen. Übrigens – auf Anregung des Jugendamtes geschieht dies im Bürgersaal, oder im Forum, damit nach außen signalisiert wird, hier ist auch am Sonntag was los.

Unterm Strich also Alles bestens und man hätte sich bequem auf dem Erreichten ausruhen können, aber jetzt wollten wir mehr, denn die Möglichkeiten, die das Stadtteilzentrum Pluto bietet, waren bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Da unsere Erfahrungen mit der Stadtverwaltung äußerst positiv waren und insbesondere die Gastronomie – nicht zuletzt im Eigeninteresse – dafür offen ist, dass Veranstaltungen durchgeführt werden, konnten wir zusätzliche Projekte in Angriff nehmen.

Zunächst sei festgehalten, dass im Verein schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken gespielt wurde, ein Open-Turnier durchzuführen. Jetzt, nachdem im Jahre 2006 das letzte Open des SC Läufer Wanne stattfand und sich der Verein 2009 aufgelöste, war die Gelegenheit dazu da. Zudem hatten wir ja auf Pluto auch noch die idealen Räumlichkeiten. So wurde dann am Fronleichnamswochenende 2010 das erste „Unser Fritz“-Open, genannt UFO, auf Pluto ausgerichtet. Ein Turnier über fünf Tage, an welchem im ersten Jahr 43 Teilnehmer mitmachten und das inzwischen im dreistelligen Teilnehmerbereich rangiert, was nicht zuletzt auf das positive Ambiente im Stadtteilzentrum Pluto zurückzuführen ist. Seit 2014 – und auch in Zukunft – wird das UFO regelmäßig als Kombinationsturnier mit der Endrunde der Verbandseinzelmeisterschaft im Normalschach durchgeführt.

Wie man sieht, sind im Laufe der Zeit auch die Entscheidungsträger der Körperschaften in den Schachorganisationen auf uns aufmerksam geworden. In der Zwischenzeit finden nämlich häufig offizielle Verbandsturniere im Stadtteilzentrum Pluto statt. Alleine in diesem Jahr wurden schon die Jugendbezirksmeisterschaft im Normalschach (24.01.; 14.02. und 21.02.15) und das Mannschaftsblitzen des Bezirks (27.02.15) auf Pluto veranstaltet. Für den kommenden Samstag und Sonntag (07./08.03.15) steht auch schon wieder der 1. und 2. Durchgang der Endrunde des Mannschaftspokals auf NRW-Ebene auf dem Programm. Weitere Veranstaltungen in den nächsten Wochen sind die NRW-Jugendjahreshauptversammlung, sowie die Endrunde der SVR(Schachverband Ruhrgebiet)-Meisterschaft im Normalschach und die NRW-Jugendblitz-Einzel und anschließend auch die –Mannschaftsmeisterschaft.

In der Zwischenzeit hat sich das Stadtteilzentrum Pluto in der Schachszene einen durchaus bemerkenswerten Namen gemacht. Man kann sagen, dass sich der Schritt – hin zur Kooperation zwischen dem SV Unser Fritz und dem Jugendamt der Stadt Herne – für alle Beteiligten gelohnt hat.

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  1. Als ehemaliges Mitglied eines damals noch renomierten Vereins in Herne, kann ich das Geschriebene nur bestätigen. Zu dem Erfolg haben viele Sympathieträger beigetragen. Ohne Jugendarbeit ist ein Verein naturgemäß ein sterbender Verein. Wichtig ist, dass die Harmonie im Verein stimmt. Dafür sorgen der Vorstand und die Mitglieder selber. Miesmacher und Schwarzmaler haben in der Vorstandsetage nichts zu suchen. Ja sie sind unter Umständen die Totengräber eines Vereins. Die Ursachen für den Rückgang von Mitgliederzahlen sind in der Regel im Verein selber zu finden. „Der Fisch stinkt vom Kopf“. Ich wünsche meinem Verein weiterhin viel Erfolg.

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