Seit dem Jahreswechsel ist irgendwie der Wurm drin bei Unser Fritz 3. Bei Erkenschwick 3 musste die vierte Niederlage in Folge eingesteckt werden, und das auch noch überdeutlich mit 1,5:6,5.
Dabei ging ich als schlechtes Beispiel voran. Nach nicht einmal zehn Zügen war meine Partie im Prinzip verloren. Ich spielte zwar noch bis zum 40. Zug weiter, weil ich immer noch ein paar Strohhälme erblickte, aber mein Gegner ließ sich den Gewinn nicht mehr nehmen. Wie es zu dem peinlichen Aussetzer kam, ist schwierig zu erklären. Übermotivation, Nervosität und ein sich nicht mit meiner DWZ-Stärke verträglicher Hang zum Perfektionismus kamen zusammen. Nach den gewöhnlichen Anfangszügen im offenen Sizilianer spürte ich, dass ich mit Schwarz die Initiative übernehmen konnte. Dabei sah ich auch den gefährlichen Abzug, der bei Schlagen im Zentrum droht, die Dame oder zumindest eine Leichtfigur einzustellen. Da mir andere Kandidatenzüge zu passiv schienen, suchte ich nach einer Möglichkeit, doch im Zentrum aktiv zu werden und es im Idealfall zu beherrschen, vielleicht mit einem Zwischenzug und fand auch eine Lösung. Allerdings dachte ich für diese Phase des Spiels schon zu lange nach und muss mich letztendlich völlig verwirrt haben. Um es kurz zu machen, den Zwischenzug machte ich nicht (warum auch immer) und da ich selbstredend nicht die Dame geben wollte, wurde ich ersatzlos einen Springer los und meine Stellung war völlig ruiniert. Dabei hätte ein normaler Zug erstmal für Ausgleich gereicht. Ich hoffe nicht, dass mein Gepatze die anderen Partien beeinflusst hat. Allerdings scheint mir das Ergebnis zu deutlich und auch die Geschehnisse auf den Brettern deuteten aus meiner Sicht nicht darauf hin. Vielleicht sollte ich mich nächste Saison besser auf Einzelturniere beschränken.
Hans-Werner verlor gegen den Topscorer der Bezirksklasse Abdulhadi Al Marawi und auch Ernst musste nach einem Fauxpas die Segel streichen. Damit hat er die 100 Prozent doch nicht gehalten und erlitt die erste Niederlage im vierten Spiel. Herbert erreichte immerhin ein Remis und Franz holte den einzigen vollen Punkt für uns. Mit 5,5 Punkten aus 7 Partien ist er scorertechnisch unser bester Mann der nun abgeschlossenen Saison.
Bei Gerd Matrisch muss zwischendurch etwas schiefgelaufen sein, denn er stand recht gut und hatte noch rund eine Stunde mehr Bedenkzeit als sein Gegner. Leider ging auch diese Partie verloren. Am Ende spielten noch unsere beiden Ersatzleute, jeweils mit einem Bauern weniger. Ihre Gegner konnten diesen Vorteil jeweils in einen Sieg ummünzen.
Mit diesem deutlichen Sieg wurde SV Erkenschwick 3 Meister der Bezirksklasse 2016/17. Durch die gleichzeitige Niederlage von Ickern 2 konnten sie am letzten Spieltag noch auf Platz 1 vorstoßen. Herzlichen Glückwunsch!
Gut, dass die Saison nun vorbei ist! Momentan läuft bei uns nichts. Vielleicht sieht es in der nächsten Saison wieder besser aus. Trotzdem danke ich allen Beteiligten. Am Saisonverlauf sieht man, wie eng alles beieinander liegt. Wenn es gut läuft, können wir jeden schlagen, an schlechten Tagen aber auch gegen jeden verlieren. Und an ganz schlechten Tagen kassieren wir auch mal eine Klatsche. Leider gab es in fast jeder Runde einen oder mehrere Ausfälle, Ausnahme: Gegen Waltrop 3 traten wir in Stammbesetzung an und holten auch unseren höchsten Sieg. Gleich dreimal mussten wir ohne unsere ersten beiden Bretter antreten. Immerhin konnten immer alle Bretter besetzt werden.
Eine sehr merkwürdige Saison geht zu Ende. Nach drei Siegen folgten vier Niederlagen und am Ende sogar eine drastische und bittere.
Gruß,
Rainer